Jutta Beyer-Vollprecht übergibt Unterlagen an Stenomuseum

Unsere langjährige verdiente Unterrichtsleiterin für Stenografie, Jutta Beyer-Vollprecht, hat sich –, wie Ihnen sicherlich bekannt ist, – aus dem aktiven Unterricht zurückgezogen und die Unterrichtsleitertätigkeit niedergelegt. Für sie ist und war die Stenografie immer etwas ganz besonderes und sie blickt gern auf die Zeit als Unterrichtsleiterin zurück. Der Abschluss ihrer Tätigkeiten hieß für sie daher auch keineswegs, sich achtlos von den Unterlagen zu trennen, sondern um etwas Platz in ihrem Haus zu schaffen, wollte sie ihr Schriftgut, das sie nun nicht mehr benötigt, in andere gute Hände abgeben. Allen war aber klar, dass diese Unterlagen nicht einfach in den Müll wandern durften. Über Johannes Schüler und Markus Steinmetz wurde schließlich ein Kontakt zu Jascha-Alexander Koch hergestellt, der sich tatkräftig für den Aufbau eines Stenomuseums einsetzt und bestrebt ist, die bereits vorhandene Sammlung zu erweitern. Er ist Vorstandsmitglied des Stenografenvereins 1897 Langen e. V., Vizepräsident des Deutschen Stenografenbundes und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Stenographie-Systeme e. V. Es stellte sich heraus, dass dies die richtige Adresse ist, um im Haus von Frau Beyer-Vollprecht etwas Platz zu schaffen und gleichzeitig stenografische Kulturgüter vor der Müllkippe zu bewahren.

Frau Beyer-Vollprecht übergibt ihre Unterlagen Herrn Jascha-Alexander Koch vom Steno-Museum

Am 10.11.2023 war es dann soweit, Kisten mit Lehrbüchern, Übungs- und Wettschreibansagen, mehrere Fotoalben, Fotos mit Bezug zu Stenographie sowie anderen Unterlagen wechselten den Besitzer.

Jascha-Alexander Koch zeigte sich höchst begeistert von den Unterlagen und Fotos. Ganz besonders freute sich Herr Koch über ein ansonsten unscheinbar wirkendes blaues Heftchen aus dem Heckners Verlag war darunter: Herr Koch: „Das ist die Erstausgabe der ‚Wiener Urkunde, welche unter maßgeblichem Wirken von Hans Treschwig in diesem Verlag erschien – genau danach habe ich schon lange gesucht!“

Jascha-Alexander Koch mit der Erstausgabe der "Wiener Urkunde" aus dem Heckners Verlag.

Von nun an können diese Sachen im Archiv des Stenomuseums eingesehen und besichtigt werden. Während das Archiv bereits für Anfragen und Recherchen zur Verfügung steht, ist die Ausstellung des Stenomuseums bisher nur online unter → stenomuseum.de möglich. „Bisher handelt es sich um ein reines Online-Museum – aber mit dem klar gefassten Ziel eines real zu besuchenden Museums. Dafür erhofft Herr Koch sich noch einige spannende Neuzugänge, damit die Besucher auch etwas zu sehen bekommen. Es ist aber schon jetzt erfreulich, wie viele Stenografinnen und Stenografen dieses Projekt unterstützen. Aber nicht nur die auffälligen Dinge sind gesucht – sondern auch gerade die kleinen und unscheinbaren – die teilweise schon zu banal wirken. Sogar Winklers Illustrierte und kleine Abzeichen sind gesucht! Teilweise entsteht die Seltenheit der Sachen gerade in ihrer vermeintlichen Banalität. Herr Koch verriet, dass die Erstauflage von Gabelsbergers Redezeichenkunst von 1834 beispielsweise heute einfacher zu finden ist, als eine Sekretariatszeitschrift aus dem 1990er-Jahren.“

Irgendwann wird es also auch eine richtige Ausstellung geben, zu der wir dann im Rahmen eines Vereinsausfluges fahren können. Die Sammlung beinhaltet bereits jetzt über 32.000 katalogisierte Bücher und Zeitschriften. Daneben finden sich Fotos bekannter Stenografen, knapp 1000 Abzeichen, hunderte Postkarten und stenografische Schriftstücke, sogar zwei Büsten, Wettschreibgeschenke wie Tassen und Taschen, die zu Meisterschaften speziell bedruckt worden sind, historische Wimpel, Fahnen, Gemälde, ja sogar ganze Möbelstücke – und , alles mit Bezug auf Stenografie oder verwandten Themen. Das Museum ist übrigens für alle Stenografiesysteme einschließlich der Maschinenstenografie offen. Jeder kann sich auf der Internetseite selbst ein Bild davon machen, was alles zu Stenografie gehört oder in ihrem Umfeld hervorgebracht worden ist. Das Museum ist für alle Stenografiesysteme einschließlich der Maschinenstenografie offen – so- wie für alle Themen rund um die Schrift und das Schreiben. Wer noch Unterlagen, Bücher, Zeitschriften oder Gegenstände besitzt, die Bezug zu Stenografie, Maschinenschreiben und Bürowirtschaft haben, möge unbedingt Herrn Koch (Mail: jak@steno-langen.de) kontaktieren, bevor er sie in die Mülltonne wirft. Auch Wettschreiburkunden, Vereinszeitschriften, Mitteilungen und Rundbriefe von Vereinen, Verbänden und dem Dt. Stenografenbund sind gesucht. Noch so unscheinbare Sachen können musealen Wert besitzen. Das Museum ist übrigens für alle Stenografiesysteme einschließlich der Maschinenstenografie offen.